
- Kategorie: Fitness & Wellness
- Erstellt am Donnerstag, 30. Juni 2016 08:00
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- Veröffentlicht von Redaktion Porta Vitalia

Das "Bindungshormon" Oxytocin stärkt das Vertrauen und fördert soziale Bindungen. Aber es hat auch Schattenseiten. Deshalb geht der Schuss mitunter nach hinten los.
Oxytocin spielt für das Zusammenleben aller Menschen eine bedeutende Rolle. Es fördert ein positives soziales Miteinander. Das Hormon stärkt zum Beispiel die Paarbindungund das Vertrauen in andere Menschen, zudem reduziert es Angst und Stress dämpft Aggressionen und macht uns letztlich empathisch. Alles Eigenschaften, die dem Oxytocin in der Gesamtsumme den Beinamen "Kuschelhormon" beschert haben. Besonders bekannt ist sein Einfluss auf die Mutter-Kind-Beziehung. Schon direkt nach der Geburt sorgt es für ein inniges Verhältnis.
Auf der Kehrseite der Medaille steht „Hormon der negativen Erinnerungen“
Ein Stoß aus einem Hormon-Nasenspray reiche mitunter aus, um Menschen tendenziell vertrauensseliger und einfühlsamer zu machen, erklärt der Psychologe Professor Markus Heinrichs von der Universität Freiburg, der als Vorreiter der Oxytocin-Forschung beim Menschen gilt. Es sei ein Hormon der Nähe, das von entscheidender Bedeutung bei Blickkontakt, Empathie oder angenehmen Berührungen sei.
Oxytocin als Beziehungskitt, Treue-Garant und Glücklichmacher? Wer so denkt, dürfte falsch liegen. Denn nun könnte der Botenstoff einen zweiten, weniger schmeichelhaften Beinamen erhalten. Forscher der Northwestern University’s Feinberg School in Chicago haben die dunkle Seite des Oxytocins aufgedeckt. "Hormon der negativen Erinnerungen" könnte sein neuer Name demnach lauten. Denn das Hormon kann offenbar nicht nur Liebe und Wohlbefinden vermitteln, sondern auch schmerzhafte Erinnerungen, und somit Angst und Anspannung hervorrufen. Oxytocins würde nämlich, so die Forscher, das soziale Gedächtnis bestimmter Hirnregionen stärken – auch das für negative Erinnerungen.
Es ist ein Trugschluss, Beziehungen mit ein paar Spraystößen normalisieren zu wollen
Daher ist es kein Wunder, dass Professor Heinrichs und andere Experten dringend davon abraten, im Internet angepriesene Oxytocin-Sprays zu verwenden. Zum einen wisse man nicht, was genau darin enthalten sei. Zum anderen sei es ein Trugschluss, dass die bloße Einnahme von Oxytocin reiche, um Beziehungen zu verbessern oder das Sozialverhalten von Autisten zu normalisieren. Oxytocin könne nur bei bestimmten Menschen und in Kombination mit einer geeigneten Psychotherapie helfen, betont Heinrichs. Er sieht zwar gute Chancen, dass das Hormon künftig Einzug in die Therapie finden könnte, bewertet den Einsatz aber noch als verfrüht. Es sei noch viel Zeit, Geld und Geduld nötig sein, bis dieses sehr komplexe Hormon ausreichend gut erforscht sei.
Harald Lesch: Die dunkle Seite von Oxytocin (Video)
Interview mit dem Oxytocin-Forscher Prof. Heinrichs
Quellen: u. a. scinexx.de; welt.de; sueddeutsche.de
Bild: © Kaesler Media - fotolia.com
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