Kategorie: Ernährung

Erstellt am Dienstag, 09. August 2016 08:00

16 .2

Veröffentlicht von Redaktion Porta Vitalia

Manche Mythen rund ums Essen und Kochen halten sich hartnäckig – obwohl viele davon hinten und vorne nicht stimmen.

>>> Die Anbrat-Saga

Fleisch muss heiß angebraten werden, damit die Poren sich schließen und es innen schön saftig bleibt? Mitnichten, denn diese Küchenweisheit hat einen kleinen Makel: Weil Fleisch gar keine Poren hat, können sich auch keine schließen. Folglich kann sich auch keine wasserdichte Kruste bilden, die das Fleisch vor Flüssigkeitsverlust schützt. Tests haben gezeigt: Wird das Fleisch bei niedriger Temperatur gebraten, tritt nicht mehr Saft aus als beim „kernigen“ Anbraten. Richtig ist: Beim Anbraten mit hoher Temperatur entstehen Röststoffe, die mehr Geschmack bringen können.

Dunkles Brot ist gesund? Keine Frage, Vollkornbrot enthält mehr Vitamine und Mineralstoffe als reines Weizenbrot. Doch Obacht, die Farbe allein macht Brot nicht gesund, denn dunkel ist nicht gleich Vollkorn. Der Trick dabei: Manche Billigbrotproduzenten mischen Malzextrakt oder Zuckerrübensirup ins Brot, damit es dunkler und damit gesünder erscheint. Zum Schluss noch ein paar Körnchen auf die Kruste, und schon ist die Mogelpackung perfekt. Fakt ist: Nicht die Farbe ist entscheidend, sondern der Vollkornanteil. Dieser muss mindestens 70 Prozent betragen, damit das Brot die Bezeichnung Vollkorn tragen darf.

>>> Der Kirschen-Glaube

Mit Wasser ist nicht gut Kirschen essen? „Auf Steinobst bloß kein Wasser trinken!“, warnte man uns seit unserer Kindheit. Qualvolle Bauchschmerzen wurden prophezeit, und der Gang zum Doktor drohte. Die Wahrheit ist: Es gibt keinen Zusammenhang zwischen Bauchschmerzen, Wasser und Kirschen. Vermutlich stammt diese Warnung aus einer Zeit, in der das Leitungswasser noch stark mit Keimen belastet war. Das konnte in Verbindung mit reichlich Steinobst zu Blähungen führen.

>>> Das Pilze-Mobbing

Aufgewärmte Pilz- oder Spinatgerichte sind giftig? Längst überholt! Dieser Volksglaube stammt aus der Zeit vor der Erfindung des Kühlschranks. Werden heutzutage übrig gebliebene gekochte Pilze rasch abgekühlt und im Kühlschrank aufbewahrt, ist das ohne Risiko. Dasselbe gilt für Spinat. Eine generelle Empfehlung bleibt allerdings: Essensreste nicht in der Küche herumstehen lassen, sondern in entsprechenden Gefäßen in den Kühlschrank stellen.

>>> Die Traubenzucker-Illusion

Traubenzucker hilft gegen das Nachmittagstief? Das tun die weißen Kanten tatsächlich – allerdings nur für sehr kurze Zeit. Traubenzucker (ein sogenannter Einfachzucker) geht ganz fix ins Blut, doch er hält sich dort nicht sehr lange. Er mag Schülern über die letzte Viertelstunde der Prüfung helfen, dem Läufer über die letzten Kilometer. Alternative: Wer einen länger anhaltenden Energieschub will, isst eine Banane, einen Fruchtjoghurt oder Vollkornkekse.

Quellen: u. a. beobachter.ch
Bild: © bilderstoeckchen - fotolia.com