- Kategorie: Ernährung
- Erstellt am Dienstag, 28. Oktober 2014 08:00
- 14 .2
- Veröffentlicht von Redaktion Porta Vitalia
Fettreduzierte Milchprodukte sind gesund, heißt es. Sie helfen beim Abnehmen, senken den Blutdruck und verringern das Diabetes-Risiko. Doch die gehätschelte Illusion hat einen Knacks.
Mag die Werbung noch so sehr auf die Pauke hauen – die Illusion von den weißen Gesundheitsbringern, Prädikat „fettarm“, gerinnt immer mehr zur Milchmädchenrechnung. Das genaue Gegenteil scheint der Fall zu sei. Neuere wissenschaftliche Untersuchungen belegen nämlich, dass fettarme Milchprodukte eher dick machen als dass sie Schlankheitshelfer sind. Zur Verringerung des Diabetesrisikos taugen sie demnach erst recht nicht.
Die Studie des Diabeteszentrums der Universität Lund in Malmö, Schweden (Malmö Diet and Cancer Cohort) dürfte viele überraschen: Menschen mit dem höchstem Verzehr von nicht fettreduzierten Milchprodukten (durchschnittlich 8 Portionen täglich) entwickelten um 23 Prozent weniger einen Typ-2-Diabetes als Personen mit dem niedrigsten Konsum (eine Portion pro Tag). Mit anderen Worten: Beim Verzehr von fettarmen Milchprodukten gab es eine höheres Diabetesrisiko. Allerdings dürfte das nicht auf am Fettgehalt liegen, sondern am Proteingehalt. Ernährungsexperten wissen, dass fettarme Milchprodukte "kleine Eiweißbomben" sind. Die Erklärung der Forscher: Weil größere Mengen Eiweiß die Insulinausschüttung ankurbeln, wird Glukose (Zucker) nicht mehr in den Muskel- und Leberzellen gespeichert, sondern direkt zu Fett verstoffwechselt.
Lange Zeit gelehrte Denkmodelle müssen in Frage gestellt werden
Nicht zuletzt unter dem Eindruck dieser Ergebnisse regt denn auch Prof. Helmut Schatz von der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie zum Neudenken an, da "lange Zeit gelehrte und als unumstößlich angesehene Denkschemata (…) jetzt oft in Frage gestellt" werden. So zitiert ihn die Webseite medizinauskunft.de mit Hinweis auf das „Berliner Ärzteblatt“. Er weise auf eine Untersuchung an etwa 530.000 Personen hin, die keinen Unterschied zwischen gesättigten und ein- oder mehrfach ungesättigten Fettsäuren für das Herzinfarktrisiko gezeigt hatte.
Schon 2007 hatte eine Studie ergeben, dass fettarme Milchprodukte Frauen unfruchtbar machen können:
HTTPS://eatsmarter.de/ernaehrung/studien/fettarme-milchprodukte-koennen-frauen-unfruchtbar-machen
Quelle: medizinauskunft.de
Bild: © Jenny Sturm - Fotolia.com
- Keine Kommentare gefunden
Meistgelesen
Ernährungsfrage: Wie ungesund ist Schweinefleisch tatsächlich?
Lagen die Bibel und der Koran richtig, ist Fleisch vom Schwein „unrein“, auch im medizinischen
»Gesundheitsrisiko Geschirrspüler: Ärzte warnen vor Spülmittelrückständen
Sauberes Geschirr ist gut. Aber dennoch nicht immer ohne Risiko. Letzteres lauert ausgerechnet im
»Lange Liste: Die besten Medikamente zum Krankwerden
So deutlich sind Ross und Reiter wohl noch nie genannt worden. Ein mutiger Heilpraktiker schockiert
»Aloe Vera - die stille Heilerin
Wohl kaum eine Pflanze hat die Naturprodukte-Hitliste von Heilkundigen und Gesundheitsfachleuten
»â€žFC Bayern-Doc“: Hochklassige Nahrungsergänzungen sind unverzichtbar
Er ist eine lebende Legende. Spitzensportler aus aller Welt suchen seinen Rat. Hier erklärt Dr.
»ARD Buffet: Lässt sich Diabetes in 28 Tagen ausknocken?
Dr. Rainer Limpinsel, selbst ehemaliges „Diabetes-Opfer“ erklärt am eigenen Beispiel, wie’s im
»Arzneimittelforschung: Die Kombi „Vitamine+Arginin“ reduziert das Vergessen
L-Arginin gilt als „Wunderformel für die Adern“. Seine Nutzung als Nahrungsergänzung ist noch wenig
»Die Bombe unter der Achselhöhle: Was Deos anrichten
Die Werbung suggeriert uns täglich, dass wir ohne Deodorant gar nicht auf die Straße gehen dürften.
»Schneller sterben mit der Mikrowelle
Mikrowellen sind überaus beliebt, weil sie so herrlich praktisch sind. Ruck, zuck ist das Essen
»Colostrum als Grippeschutz für die kalte Jahreszeit
Colostrum ist eines der ältesten und außergewöhnlichsten Nahrungsmittel, welches in der Natur zu
»
Einen Kommentar verfassen
Poste einen Kommentar als Gast