- Kategorie: Ernährung
- Erstellt am Dienstag, 07. Januar 2014 08:08
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- Veröffentlicht von Porta Vitalia Redaktion
Der schöne Schein trügt oft. Auch bei Äpfeln. Die gesündesten sind oft am hässlichsten, hingegen fehlt Glitzerexemplaren oft die innere Substanz.
Boskop. Das klingt kantig, knorrig und kompromisslos. Und tatsächlich gilt dieser Klassiker aus dem Norden als der „Ledernacken unter den Äpfeln“. Bei Sorten wie „Golden Delicious“, „Pink Lady“ oder „Red Prince“ hingegen – schwingen da nicht gleich Glanz und Glamour mit? Allerdings sind oft viel falsche Versprechen im Spiel; moderne Schneewittchen und Prinzen fallen leider zu gerne darauf herein. Denn nicht selten sind die stylischen „Hollywood-Äpfel“ sozusagen hohl in der Birne.
Grund: Die Vorlieben der Verbraucher haben sich in gewandelt, der Trend geht in Richtung süßlich und makellos im Outfit. Und das lässt sich per Marketing noch nachpolieren. So wird „Pink Lady“ im Internet mit einem rosaroten Auftritt aufwendig in Szene gesetzt, einschließlich Blog und Rezepttipps. Doch Golden Delicious & Friends, mögen sie noch so sehr im Supermarktregal glänzen, haben einen inneren Makel: Mit dem Sauergeschmack wurden ihnen auch einige Inhaltsstoffe „weggezüchtet, darunter die wichtigen Polyphenole. Denn die sorgen dafür, dass das Obst beschwerdefrei verspeist werden kann. Das aber trifft wahrlich nicht immer zu. Eine Allergie auf Äpfel gilt in Deutschland als die häufigste Obstunverträglichkeit. Sie ist im Regelfall eine Kreuzreaktion auf eine Birkenpollenallergie (die entsteht, wenn Immunglobulin E-Antikörper das Apfelprotein Mal d 1 mit dem Birkenpollenallergen Bet v 1 "verwechseln").
Sogar manche Apfelsorten aus dem Bio-Obstanbau können allergische Reaktionen auslösen
Doch einige Apfelsorten können auch Allergiker roh essen, ohne dass die Mundschleimhaut zu jucken anfängt. Meist sind das ältere Sorten aus privaten Gärten. Dagegen lösen Äpfel aus Supermarkt oder Obsthandlung meist auch dann eine Reaktion des Immunsystems aus, wenn sie aus dem Bio-Obstanbau stammen. Den Grund sieht die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft darin, dass es sich auch bei Bio-Tafeläpfeln meist um Sorten handelt, in denen man durch Zucht den Anteil an Gerb- und Bitterstoffen sowie an Polyphenolen verringert hat – damit sie süßer schmecken und damit sich ihr Fruchtfleisch nicht bräunlich färbt.
Old Style ist also nicht Out-Style, jedenfalls unter gesundheitlich-inhaltlichen Aspekten. Denn seit Rote Gravensteiner, Glockenäpfel oder Reinetten zum Mauerblümchendasein verdammt sind, will es nicht mehr so recht hinhauen mit Omas Universal-Ratschlag „Ein Apfel am Tag erspart den Gang zum Arzt“.
Tipp: Auf dem Wochenmarkt regional angebaute Äpfel kaufen. Die sind in der Regel zwar oft kleiner, wirken mitunter etwas „lederhäutig“ und schmecken saurer. Aber ihre inneren Werte können sich sehen lassen.
Quelle: Welt.de; Heise.de
Bild:© vladimirfloyd - Fotolia.com
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